Khao Niao Mamuang
Mango Sticky Rice – Süßer Klebreis mit Mango
Herkunft/Tradition: Theravāda (Südostasien, vor allem Thailand) – Beliebtes Dessert, oft auch an buddhistischen Feiertagen oder als Abschluss eines Tempelessens gereicht
Beschreibung: Mango Sticky Rice ist ein weltbekanntes thailändisches Dessert, bei dem süßer Klebreis mit Kokosmilch getränkt und mit reifer Mango serviert wird. In der Mango-Saison, besonders um das thailändische Neujahr (Songkran, April), ist dieses Dessert überall zu finden – auch in manchen Klöstern, denn es kommt ohne tierische Produkte aus und gilt als festlicher Abschluss. Die Kombination aus cremigem Kokosreis, saftiger Mango und knusprigen gerösteten Bohnen oder Sesam ist eine perfekte Harmonie von Geschmack und Textur.
Zutaten (für 4 Portionen):
- 250 g Klebreis (glutinöser Reis, „Sticky Rice“; alternativ Milchreis-Rundkornreis, falls Klebreis nicht erhältlich)
- Wasser zum Einweichen und Dämpfen
- 1 Dose (400 ml) Kokosmilch (ungesüßt)
- 5 EL Zucker (traditionell Palmzucker oder brauner Zucker)
- ½ TL Salz
- 2 reife Mangos (am besten süße Sorten wie Nam Dok Mai oder Kent)
- Zum Garnieren (optional):
- 2 EL geschälte Mungbohnen, trocken in der Pfanne goldgelb geröstet (oder Sesamsamen geröstet)
- Ein paar Minzblättchen für die Farbe
Spezielle Ausrüstung: Ein Dämpfkorb oder Dämpfeinsatz für den Reis (traditionell ein Bambuskorb) – alternativ einen Reiskocher nutzen.
Schritt-für-Schritt-Zubereitung:
- Reis einweichen: Den Klebreis in eine Schüssel geben und mit kaltem Wasser bedecken. Mit der Hand sanft rühren, bis das Wasser milchig trüb wird (Stärke löst sich). Das Wasser abgießen. Diesen Waschvorgang 2–3 Mal wiederholen, bis das Wasser relativ klar bleibt. Anschließend den Reis mit frischem Wasser bedecken und mindestens 2 Stunden einweichen (gern länger, z. B. über Nacht). Durch das Einweichen gart der Reis gleichmäßiger und klebt schön.
- Reis dämpfen: Den eingeweichten Reis erneut abgießen. Einen Topf mit etwas Wasser zum Kochen bringen und den Dämpfkorb einsetzen (oder ein mit einem Tuch ausgelegtes Sieb verwenden). Den Reis in den Dämpfkorb geben. Tipp: Falls du einen traditionellen Bambuskorb nutzt, lege ein dünnes Baumwolltuch hinein und gib den Reis darauf, damit keine Körner durchfallen. Den Dämpfer abdecken. Den Reis über kochendem Wasser ca. 20–25 Minuten dämpfen, bis er weich ist. (Alternativ: Im Reiskocher mit der entsprechenden Wassermenge garen, oder sogar im Kochtopf – dann 1 Teil Reis mit 1,2 Teilen Wasser aufkochen, 15 Minuten zugedeckt quellen lassen und 10 Minuten ruhen lassen. Der authentische Geschmack und die Konsistenz gelingen aber am besten beim Dämpfen.)
- Kokosmilch-Zuckersirup: Während der Reis gart, in einem kleinen Topf 300 ml Kokosmilch mit 4 EL Zucker und ½ TL Salz verrühren. Bei mittlerer Hitze erwärmen, bis sich der Zucker vollständig löst und die Mischung heiß ist, aber nicht kocht. Dieser gesüßte Kokosmilchsirup dient zum Aromatisieren des Reises.
- Reis süßen: Den fertig gegarten Klebreis in eine Schüssel umfüllen. Sofort den heißen Kokosmilch-Zuckersirup darübergießen. Mit einem Löffel vorsichtig vermengen, so dass jeder Reiskorn Kontakt mit der Flüssigkeit bekommt. Die Schüssel abdecken (z. B. mit einem Teller) und den Reis 15 Minuten ziehen lassen. Dabei nimmt der Reis die Kokosmilch auf und wird glänzend und aromatisch.
- Kokos-Soße für Topping: In einem Schälchen die restlichen 100 ml Kokosmilch mit 1 EL Zucker und einer Prise Salz verrühren. Diese Mischung kurz aufkochen (z. B. in der Mikrowelle oder im Topf), sodass sie etwas andickt. Sie dient später als Sauce obendrauf.
- Mangos vorbereiten: Die reifen Mangos schälen. Das Fruchtfleisch entlang des flachen Kerns in zwei Hälften schneiden. In Scheiben oder Würfel schneiden, ganz nach Vorliebe. (Beliebt ist es, das Fruchtfleisch im „Igel-Schnitt“ einzuritzen: Mango-Hälfte mit Schale gitterförmig einschneiden, ohne die Schale zu durchtrennen, dann umklappen – so entstehen schöne Würfel zum Abheben.)
- Anrichten: Zum Servieren etwas vom Kokos-Klebreis auf Dessertteller oder Schälchen geben. Daneben großzügig die Mango-Stücke anrichten. Über den Reis etwa 1–2 EL von der vorbereiteten Kokos-Topping-Soße träufeln, für extra Saftigkeit. Nach Belieben mit gerösteten Mungbohnen oder Sesamsamen bestreuen – diese geben einen angenehmen Crunch. Ein kleines Minzblatt kann für einen frischen Farbkontrast sorgen.
- Genießen: Mango Sticky Rice isst man am besten lauwarm, wenn der Reis noch leicht warm und die Kokos-Sauce cremig ist. Die Kombination aus süßem, duftendem Reis und kühler, saftiger Mango ist unwiderstehlich.
Hinweise & Variationen: Klebreis (Sticky Rice) findet man in Asialäden. Wenn du keinen bekommst, kannst du ersatzweise Milchreis- oder Sushireis verwenden – der Effekt ist ähnlich, auch wenn echter Klebreis noch etwas klebriger und aromatischer ist. Wichtig ist das Einweichen – nicht überspringen, sonst bleibt der Reis hart. Die Süße kannst du nach Geschmack anpassen: traditionell ist dieses Dessert sehr süß, aber natürlich darf man weniger Zucker nehmen. Palmzucker gibt ein besonderes Karamellaroma; normaler Zucker funktioniert genauso. Einige Rezepte fügen dem Kokos-Sirup ein paar Pandanblätter beim Kochen hinzu für Duft – wenn verfügbar, probiere es aus. Mango: Wähle wirklich reife, süße Mangos, da der Geschmack des ganzen Desserts davon abhängt. Zur Not kann man in mango-ärmeren Zeiten auch anderes Obst dazu servieren (z. B. Papaya oder Durian für Experimentierfreudige). Ein kleiner Trick: Sollte der Reis nach dem Durchziehen noch Flüssigkeit übrig haben, einfach umrühren – er zieht beim Abkühlen noch nach. Und falls er zu trocken geraten ist, mit etwas zusätzlicher Kokosmilch beträufeln. Geröstete Mungbohnen bekommt man in Asialäden fix und fertig; man kann aber auch gelbe geschälte Mungbohnen selbst ohne Fett rösten, bis sie knuspern, oder schlicht gerösteten Sesam nehmen. Dieses Dessert zeigt, wie einfach und doch raffiniert buddhistische Küche sein kann – ein krönender Abschluss für jedes Mahl!